Die "Initiative Gethsemanekiez" hat auf Ihrer Webseite eine Erklärung abgegeben, die von zahlreichen Persönlichkeiten unterzeichnet wurde. Karsten Troyke gehört nicht dazu. Am 23.05.2022 macht er folgende Anmerkungen:
Karsten Troyke: Ich habe mir die Erklärung der Initiative hier angesehen. Ich möchte sie verlesen - aber
mit meinen Anmerkungen:
Wir als AnwohnerInnen des Gethsemanekiezes in Prenzlauer Berg betonen das Recht auf
freie Meinungsäußerung in unserer Demokratie, das auch für die Kritik an Corona-
Maßnahmen der Politik gilt.
Karsten Troyke: Dem stimme ich voll zu.
- stehen für ein friedliches Miteinander in unserem von Vielfalt und Toleranz geprägten
Kiez und in unserem Land
Karsten Troyke: Das habe ich immer getan. Und ich hoffe, es ändert sich jetzt nicht unter anderem dadurch,
dass man den Schwulen die Verbreitung der Affenpocken in die Schuhe schiebt.
- lehnen jede Form von verbaler oder körperlicher Gewalt, Einschüchterung oder
Sachbeschädigung ab
Karsten Troyke: Ist das nicht selbstverständlich? Ich will auch nicht, dass mich hier jemand anschreit oder
von der Bühne holt, oder meine Gitarre kaputt macht.
- wenden uns gegen Verschwörungserzählungen und Wissenschaftsleugnung
Karsten Troyke: Davon kann ich nur abraten, weil diese beiden Worte, aber ganz besonders der Vorwurf der
„Wissenschaftsleugnung“ schon Galileo Galilei durch die Kirche zum Verhängnis
geworden war. Wissenschaft lebt vom Diskurs.
- kritisieren die fehlende Abgrenzung von Corona-Protestierenden gegenüber
RechtsextremistInnen, ReichsbürgerInnen und Antisemitismus
Karsten Troyke: Das halte ich für eine Unterstellung durch die meisten Medien, keiner hat je kontrollieren
können, wer zu öffentlichen Versammlungen kommt. Das Wort Querdenker ist in den
Köpfen schon mit dem Wort Reichsbürger verknüpft, dabei muss man nur mal zuhören,
worum es uns hier WIRKLICH geht: freie „Impf“-Entscheidung, freie Rede, freie Wahl
wie Mensch leben will.
- verurteilen historische Analogien, mit denen Diktaturen verharmlost werden und die das
Leid ihrer Opfer relativieren
Karsten Troyke: Um Diktaturen oder Herrschaftsstrukturen zu erkennen, muss man immer Vergleiche
führen. Das ist etwas anderes als Gleichsetzen. In den linken Kreisen, in die ich
hineingeboren bin, aus denen ich komme, war in diesem Sinne das „Wehret den
Anfängen“ immer wichtig. Auch wer die Stimme gegen einen Krieg erhebt, „verharmlost“
damit nicht zum Beispiel den 30jährigen Krieg in Europa.
- weisen die Behauptung, dass wir in einer neuen Diktatur leben, mit aller
Entschiedenheit zurück und bekennen uns zu der weltoffenen und freiheitlich-
demokratischen Grundordnung in unserem Land.
Karsten Troyke: Ich war so froh im Jahr 1989, als so vieles hier ein Ende finden musste und die
Polizeiübergriffe auf Demonstranten endlich in den allgemeinen Medien aufgearbeitet
wurden. Ähnliches wünsche ich mir jetzt auch - schon um zu beweisen, dass wir nicht in
einer neuen Form einer Diktatur gelandet sind. Im Moment sieht es aber leider anders aus.